Broschüre „Von Äpfeln, Bienen, Hummeln und viel Natur(a)“

Zum „Obst und Insekten-Erlebnispfad Affalter“ gibt es eine 64-seitige A5-Begleitbroschüre, die neben den Erläuterungen zum Erlebnispfad umfangreiche Informationen über Streubstwiesen und Obstgärten, Erhalt alter Obstsorten, die Insektenwelt und Naturbesonderheiten im Raum Lößnitz bereithält. Die Broschüre wurde vom Landschaftspflegeverband Westerzgebirge herausgegeben und ist in dessen Geschäftsstelle in Lindenau sowie in der Naturherberge Affalter erhältlich.
Um sich einen Einblick verschaffen zu können, finden Sie anschließend das Inhaltsverzeichnis, den Einklang und einige Bildimpressionen:

„In allem findest du dich wieder. Der Käfer, der tot am Wege liegt – er war etwas, das
lebte, um sein Dasein rang wie du, an der Sonne sich erfreute wie du,
Angst und Schmerzen kannte wie du
und nun nichts mehr ist als verwesende Materie
– wie du über kurz oder lang sei
n wirst.“
Albert Schweitzer (1875-1965)

Inhalt

Einklang
Erläuterungen

Teil 1: Streuobst
Einleitung
Natur- und Kulturgut (Streu)obst(wiese)
Einiges zur Geschichte des Obstbaus im Erzgebirge
Obstnutzung gestern und heute / Alte Obstsorten
Sortenempfehlung für das Erzgebirge

Teil 2: Bienen, Hummeln und Co.
Einleitung
Die Honigbiene und ihre Bedeutung für Mensch und Natur
Wildbienen, Hummeln und andere Insekten
Bienen, Hummeln und Co. in der Landschaft von heute
Wie können wir den Insekten helfen?

Teil 3: Der Obst- und Insekten-Erlebnispfad Affalter
Einleitung
Die Stationen
Affalter
Die Naturherberge Affalter
Der Natur(a)-Erlebnisweg Westerzgebirge

Teil 4: Natur(a) und Landschaft in der näheren Umgebung
Einleitung
FFH-Gebiet „Kuttenbach, Moosheide und Vordere Aue“
FFH-Gebiet „Muldetal bei Aue“
Eine weitere Besonderheit: die Lindenallee

Ausklang
Literaturverzeichnis, Quellennachweis, Web- und Kontaktadressen

Einklang

„Die Natur ist immer ein aufgeschlagenes Buch,
das jeder lesen sollte, so oft er kann.“
Ignaz von Born (1742-1791)

Sie gehören wohl zu den schönsten und interessantesten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft, die mit hochstämmigen Obstbäumen bestandenen Wiesen, Weiden, Gärten, Wege und Straßen, die man heutzutage unter der Bezeichnung Streuobstbestände zusammenfasst. Eine Vielzahl von Lebewesen fühlt sich dort wohl, hat sich diese mannigfaltigen Bereiche unserer Kulturlandschaft als Heimat auserkoren. Viele der dort lebenden Blütenpflanzen und natürlich auch die Bäume selbst sind auf Biene, Hummel und Co. als Bestäuber angewiesen. Ohne diese kleinen Brummer funktioniert der Lebensraum Obstwiese nicht, wie viele andere Lebensräume auch.
Aber wohl keiner ist besser geeignet als dieser, die enge Vernetzung, gegenseitige Abhängigkeit und tiefe Verbundenheit von Mensch, Tierwelt und Pflanzenwelt deutlich zu machen. Unter anderem dazu soll diese kleine Broschüre dienen. Und wenn es uns gelingt, Ihnen mittels Wort und Bild etwas von der Begeisterung weiterzugeben, die Streuobstbestände und ihre Bewohner bei uns selbst immer wieder auslösen, dann haben wir unser Ziel erreicht.
Als Einstimmung auf diese kurze Reise durch eine faszinierende Welt soll uns eine Passage aus dem Buch „Von Blumen, Bäumen und Musik“ des leider weitgehend in Vergessenheit geratenen österreichischen Schriftstellers Josef Leitgeb (1897-1952) dienen:
„Vertraut und uralt stehen sie im Garten unserer Kindheit: Apfelbaum, Birnbaum, Pflaumenbaum, Kirschbaum. In ihrem Astwerk nisten die Stare und unsere Lieblinge, die Rotkehlchen. Ihre Kronen summen, brausen, schmettern und jubilieren; sie seufzen und schweigen, erregen und beschwichtigen – immer finden sie die Tonart unseres Gemüts
Sie tragen das erste Vogelnest, in das wir, selig erschrockene Entdecker, mit Herzklopfen spähten, sie sind im Mai weißblühende Bienenhäuser, sanft dröhnend von der Wurzel bis zur Krone; und eines Tages hängt an einem der Äste die wimmelnde Traube, umtanzt und umsungen von den hochzeitlich Schwärmenden. Am Abend aber sitzt die Amsel zuhöchst in der Krone und singt und singt, bis der erste Stern da ist.
…und so wohnen sie alle nah und dem Menschen befreundet ums Haus, umhegen das Dorf und betten es liebevoll in die Landschaft, werden mit den Kindern alt und jeden Frühling wieder jung, in ihrem Wachsen, Blühn und Fruchten hat unser Leben sein frömmstes Gleichnis.“


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