Buchempfehlung: Das Ende der Evolution

Der Evolutionsbiologe und Wissenschaftshistoriker Matthias Glaubrecht beleuchtet den aktuellen Stand der Evolutionsbiologie und vermittelt ein umfassendes Bild über die Entwicklung und den aktuellen Zustand der biologischen Vielfalt auf diesem Planeten. Er malt sich und uns die Welt nicht schön und so ist es zu großen Teilen auch kein erfreuliches und optimistisches „Gemälde“, das uns hier vorgestellt wird. Und Glaubrecht ist auch nicht zimperlich in der Benennung der Hauptursache für das derzeitige Dilemma beim Sterben der Ökosysteme und Arten, nämlich die Vielzahl von Menschen, die stetig zunimmt und auf ziemlich rücksichtslose und unüberlegte Art und Weise diesen Planeten in Beschlag nimmt und sukzessive zerstört.
Wer eine kurze, prägnante Zusammenfassung zur Evolution und zum weltweiten Niedergang der biologischen Vielfalt und deren Ursachen sucht, der ist hier fehl am Platz. Matthias Glaubrecht ist ein begabter Erzähler und lässt seiner Fabulierkunst freien Lauf. Für Liebhaber guter Wissenschaftsprosa, die es versteht, ihre Erkenntnisse in Form interessanter „Geschichten“ zu vermitteln und dabei hin und wieder auch mal Wiederholungen in Kauf nimmt, ist Glaubrechts dicker Wälzer eine wahre Fundgrube.

Matthias Glaubrecht (2019): Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten. C. Bertelsmann Verlag, 1072 Seiten, 38,00 € (auch als Taschenbuch, 20,00 €)

Ähnliches gilt für sein kürzlich erschienenes neues Buch, diesmal einen Hauch schmalbrüstiger, in dem er sich mit den engen Zusammenhängen von Pandemien, insbesondere der aktuellen, und der zunehmenden Vernichtung von Lebensräumen und Arten beschäftigt.

Matthias Glaubrecht (2022): Die Rache des Pangolin. Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt. Ullstein Verlag, 640 Seiten, 29,99 €