Oft bekommt man zu hören, dass „Wald vor Wild“ die einzig wahre und völlig alternativlose Lösung für unseren Umgang mir Hirsch, Reh und Co. sei, die überall und allerorts in viel zu großen Stückzahlen auftreten, den Wald ruinieren und den Waldumbau unmöglich machen. Dass es sich dabei um eine verkürzte und völlig unzureichende, häufig auf rein ökonomische Aspekte ausgerichtete Darstellung eines sehr komplexen Zusammenhangs im Ökosystem Wald handelt, das zeigt eine im Auftrag der deutschen Delegation im CIC (Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd) erstellte Studie namens „Wild im Wald. Eine Standortbestimmung von Prof. Dr. Dr. Sven Herzog“, dem Inhaber der Dozentur für Wildökologie und Jagdwirtschaft an der TU Dresden, der über jahrzehntelange wissenschaftliche Expertise zum Thema Wald und Wild verfügt.
Die Studie liefert eine Zusammenschau aus wissenschaftlichen Studien rund um Wald, Wild und Verbiss und beschäftigt sich mit solchen Themen wie: Einfluss des Schalenwildes auf Waldökosysteme und speziell auf holzige Pflanzen und deren Reaktionen. Was beeinflusst dieses Zusammenspiel. Empfehlungen zum Vorgehen bei nicht tolerablen Einwirkungen. Positive ökologische Einflüsse wie Bodenverwundung oder Samentransport. In einem zweiten Teil erfolgt der Schritt aus der Wissenschaft in die Praxis und benennt konkrete Punkte, wie Waldwirtschaft mit Wildtieren gelingen kann.
Damit liefert Prof. Herzog einen sehr informativen und immens hilfreichen Beitrag zu einem kontrovers diskutierten Thema, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
PDF Download der Studie „Wild im Wald“