Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Gartenschläfer zum Tier des Jahres 2023 ernannt und das aus gutem Grund. Sein Verbreitungsgebiet ist in Europa in den letzten Jahren nämlich um die Hälfte zurückgegangen und damit ist er wohl das im Bestand am meisten zurückgegangene Nagetier des Kontinents. In Deutschland gehört er zu den vom Aussterben bedrohten Tieren und hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im Südwesten von Deutschland. Im Nordosten gibt es nur noch Vorkommen im Harz und im Thüringer Schiefergebirge. In Sachsen ist die einst bis in die Niederungen verbreitete Art schon geraume Zeit ausgestorben. Die letzten Beobachtungen gab es in der Sächsischen Schweiz im Jahr 2006.
Dabei zieht sich die ursprünglich vorwiegend im Wald lebende Art mehr und mehr in den urbanen Raum zurück, wo er sein Heil in Gärten, Obstwiesen und Weinbergen sucht und mittlerweile bessere Lebensbedingungen vorfindet als in den Wäldern, wo ihm offensichtlich die intensive Forstwirtschaft und die Umgestaltung der Wälder zu schaffen macht. Dort findet man ihn fast nur noch in den Hochlagen der Mittelgebirge in Nadelwäldern, Schlucht- und Hangmischwäldern und Blockschutthalden. Totholz und Felsstrukturen sind wichtige Bestandteile seines Lebensraumes. Vieles über die Art und die genauen Ursachen ihres Rückgangs ist unbekannt, die Datenbasis spärlich.
Der Gartenschläfer gehört neben dem Siebenschläfer, der Haselmaus und dem in Deutschland extrem seltenen Baumschläfer (der Bergwaldbewohner kommt, wenn überhaupt noch, nur im äußersten Südosten Bayerns vor) zu den Bilchen, auch Schlafmäuse genannt, weil sie sich neben ihrem attraktiven Äußeren durch ein besonders gesundes Schlafbedürfnis auszeichnen.
Wer einen Gartenschläfer in seiner Umgebung hat, was wie gesagt so ziemlich unmöglich ist, würde das recht schnell bemerken, denn er gibt für unsere Ohren recht außergewöhnliche und merkwürdige Geräusche von sich.
Mehr zu diesem hoch interessanten und geheimnisvollen Schläfer, seinen noch geheimnisvolleren Lauten und den Erkenntnissen über ihn, die man in letzter Zeit ermittelt hat, erfahren Sie auf folgender Internetseite:
https://www.gartenschlaefer.de/
Mehr zu seiner kleineren, aber nicht weniger interessanten Verwandtschaft, der Haselmaus, die auch bei uns im Westerzgebirge vorkommt, erfahren Sie unter:
https://naturkultur-westerzgebirge.de/2022/09/24/die-haselmaus-ein-geheimnisvoller-schlaefer/